Hamlets Schädel

Michael Ende: Die Spielverderber oder Das Erbe der Narren

Etwas zu erben gefällt jedem. Kompliziert wird das Ganze nur, wenn zu viele Erben da sind und dann auch noch keiner den Verstorbenen kennt.

Nicht nur, dass sich die Erben untereinander nicht kennen (bis auf Familie Geryon), der Verstorbene hinterlässt ihnen ein recht seltsames Erbe: Zettel mit unverständlichem Inhalt und dem Auftrag, die Teile zusammenzulegen. Groß sei der Lohn bei erfolgreicher Durchführung, groß die Strafe, wenn dies nicht gelingt. Konkret: Jeder einzelne kann das Ganze zum Platzen bringen.

Während alle Angst haben, dass sie von den anderen hintergangen werden, zeigt sich die Besonderheit des Hauses immer mehr….

 „Glaubst du vielleicht […] dass die Herrschaften hier bedenklich sein werden, dich zu bescheißen?“ - das ist nur einer der Gedanken, die sich durch den Palast und die Hirnwindungen der Erben schleichen.

„Die Spielverderber - oder Das Erbe der Narren“ ist ein eher unbekanntes Theaterstück des Autors Michael Ende, der vor allem durch seine Kinderbücher bekannt geworden ist.Das Stück wurde im Jahre 1967 in Frankfurt uraufgeführt – vor dem Hintergrund des Kalten Krieges. Diese Aufführung sorgte für große Aufregung und Tumulte und wurde kontrovers diskutiert- konkret: es floppte bei der Premiere.

Dies führte dazu, dass das Stück in den darauf folgenden Jahren kaum aufgeführt wurde. Dafür entdeckten es die Amateurtheater für sich - gut für diese, aber schade für ein breites Publikum, denn es handelt sich um ein brennend aktuelles Thema, das auch seinen Platz auf den großen Bühnen haben sollte.

Die endgültige Fassung übrigens schrieb der Autor erst Ende der 80er Jahre, geprägt von der sich immer stärkeren abzeichnenden problematischen ökologischen Entwicklung der Welt.