Spielzeit 2013: "KUNST" von Yazmina Reza
Foto: Kevin Wann / Bingen - Premiere SGG
mit: Florian Andreas (Yvan) ... Manuel Hähnel (Serge) ... Jakob Hinz (Marc)
Regie: Sibylle Brandl
Souffleuse und "Antrios": Ursula Ackerschewski
"Es war Super !!!!!! Die drei Schauspieler sind wirklich erstklassig mit diesen oft schwierigen Dialogen und haben super in ihre Rollen gepaßt ! Es hat viel Spaß gemacht zuzuschauen und die kleinen Kniffe der "Szenenwechsel" zu beobachten. Der Kleinkunstpreis ist auf jeden Fall an der richtigen Stelle ! Herzlichen Glückwunsch !" M.F.

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Fotos der ersten beiden Aufführungen (Stefan-George-Gymnasium) in der Galerie
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“Mein Freund Serge hat sich ein Bild gekauft. Ein Ölgemälde von einem
Meter auf einen Meter zwanzig, ganz in weiß. Der Untergrund ist weiß und
wenn man die Augen zusammenkneift, kann man feine weiße Querstreifen
erkennen.”
- ... “Serge, du hast doch für diese Scheiße keine 30.000 € bezahlt?” (Marc)
- ... “Du treibst uns durch deine schlaffe Gegenwart zu den schlimmsten Exzessen.” ... (Serge)
Dass Streifen schlank machen, ist eine alte Tatsache. Aber dass Streifen eine Freundschaft zum Verschwinden bringen, klingt seltsam. Und doch führt der Kauf eines weißen Bildes mit feinen weißen Querstreifen dazu, dass sich die langjährigen Freunde Serge, Marc und Yvan komplett zerstreiten - kurz vor Yvans großem Tag.
Reza ist Garantin für treffende Dialoge, hervorragend gezeichnete Charaktere und eine Komik, die entlarvt und einem das Lachen im Halse stecken bleiben lässt, denn ... kennt man das nicht irgendwie, was da gerade ....? Der Anlass zu diesem Stück war tatsächlich der Kauf eines monochromen, weißen Bildes. Im Gegensatz zu Serge und Mark konnten ihr Bekannter und sie über dessen Kauf herzlich lachen. - ...
“Ich frage dich, was du, Yvan, für dieses Bild zahlen würdest?” (Marc)
Das Freie Theater ZWÖLFplusEINS
unter der Leitung von Sibylle Brandl zeigt mit den drei Studierenden
Florian Andreas, Manuel Hähnel und Jakob Hinz (alle drei ehemalige
Mitglieder der Theater-AG “ohren-kopf-und kragen” des
Stefan-George-Gymnasiums in Bingen), was die Monochromie eines Bildes
aus einer Monotonie einer Freundschaft macht.
Dekonstruktion:
Dekonstruktion (auch Dekonstruktivismus) ist ein philosophischer
Begriff, der zuerst im Zusammenhang mit dem Werk von Jacques Derrida
gebraucht wurde. Nach Derrida ist sie keine Methode, sondern eine
Praxis. Dekonstruktion hört sich das Behauptete an, um sich dann
umgehend darauf zu konzentrieren, was dieses Behauptete alles nicht
behauptet, auslässt und verneint, dieses zu verstärken und
herauszuarbeiten, welchen Fussabdruck das Behauptete hinterlässt. - ...
“Oh - ein Gedanke!” (Marc)
Monochromie: Bezeichnung für eine monochrome, d. h. einfarbige Malerei, bei der nur hellere und dunklere Tonwerte einer einzigen Farbe Verwendung finden. Von den Monochromie der Moderne sind die blauen Arbeiten von Yves Klein (1928-1962) die bekanntesten.
Aufführungsorte: Rund um Bingen-Mainz-Darmstadt
"KUNST"-Ansichten
"Was die Leut allerweil für Tanz machen mit dera KUNST. Wenn ma wos ko, is's koa Kunst nimma; und wenn ma's net ko, is's erst recht koa Kunst." - Karl Valentin
"KUNST" liefert nur die Skizze zu einem Werk und überlässt der Phantasie die Ausführung." - Sigmund Graff
"KUNST ist, was man nicht begreift." - Markus Lüppertz
"KUNST ist, was gefällt: Subjektivismus statt Objektivismus" - Timm Ulrichs
"KUNST ist Weglassen" - Max Liebermann
"Die KUNST gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar." - Paul Klee
"Die KUNST kann nicht trösten; sie verlangt schon Getröstete." - Ernst von Feuchtersleben
"Mehr Inhalt, weniger KUNST!" - William Shakespeare / Hamlet