Hamlets Schädel

Elias Canetti "Die Befristeten"

fuss_Old hamlet

"Es geht nicht darum, wie ein Papagei zu wiederholen,
dass alle Menschen bis heute gestorben sind,
es geht darum, zu entscheiden, ob man den Tod hinnimmt oder sich gegen ihn empört."

Jeder kennt von Geburt an sein Todesdatum. Was passiert? ...

Alles ist wohl geordnet. In jenem Staat kennen alle ihren „Augenblick“ - ihr Todesdatum.

Alle tragen eine Kapsel um den Hals, in der dieses Datum steht.

Wer die Kapsel öffnet oder sie jemandem wegnimmt, ist ein Mörder.

Die Menschen haben Ziffern-Namen - ihr Sterbealter. Aber niemand darf verraten, wie alt er wirklich ist. Tritt der Tod ein, kommt der Kapselan, und überprüft an Hand der Kapsel die Richtigkeit des Todes. Einen Irrtum gibt es nicht, meint der Kapselan, genauso wenig wie Morde in unserem Sinne, wie tödliche Unfälle - es sei denn, sie vollziehen den „Augenblick“.

Eine Gesellschaft ohne Mördergrube, aber auch ohne ...?

Und immer wieder gibt es Menschen, die dagegen revoltieren. Warum tun sie das? Es ist doch alles wohl geordnet, jeder kennt die ihm/ihr zur Verfügung stehende Zeit.

 Das Freie Theater ZWÖLFplusEINS widmet sich nach Michael Endes „Die Spielverderber“ und der Dramdey „Hamlets sämtliche Leichen (leicht gemordet)“ einem Drama zu. Auch hier geht es um Grenzerfahrungen.

In 22 kleinen Szenen werden Dramatik, Absurdität und die daraus resultierende Komik miteinander vereint. Das Bühnenbild ist puristisch und im Wesentlichen mit Licht und dem Aufführungsraum selbst gestaltet.

Die Premiere fand in der katholischen Kirche Hl. Kreuz in der Mainzer-Oberstadt statt, in einem Kirchenraum, der in ganz besonderer Art und Weise den Inhalt des Stücks unterstützt.

Es spielten "Die Befristeten":

Bernd Rausenberger (Fünfzig) - Marcus Warlo (Freund) - Oliver Korz (Kapselan)

in weiteren Rollen:

Jessica Sprenger, Stefanie Maasland, Sibylle Brandl, Ralf Junge-Puring,  Marcus Warlo, Oliver Korz, Juliana Teichert (März 2010), Annelie Sieben (Okt 2009), Dominik Bruchof (Okt 2009)

zu hören waren:

Eva Meyer-Langfeld, Alexander Langfeld

Regie & Projektleitung ..... Sibylle Brandl

Regieassistenz................ Stefanie Maasland, Bernd Rausenberger

Pressearbeit ................... Stefanie Maasland

Film- & Tonaufnahmen ..... Dominik Bruchof, Sibylle Brandl, Johannes Massoth

Film- & Tonschnitt ........... Dominik Bruchof, Sibylle Brandl, Johannes Massoth, Marcus Warlo

Ton & Licht ..................... proximal sound & light / Manuel Quinones

Weitere Aufführungen zwischen Oktober 2009 und März 2010 gab es in:

Katholische Hochschulgemeinde St. Albertus Mainz

Johanneskirche Bingen-Stadt

Evangelische Kirche Hochheim